v v v robert louis stevenson= das flaschenteufelchen= uebersetzt von heinrich conrad= teil 1= 5 wpm= 25 bpm= uebertragen von dm3da mit ebook2cw es war ein mann von der insel hawaii, den ich keawe nennen will= er lebt naemlich noch, und sein name muss verschwiegen bleiben= aber sein geburtsort war nicht weit von honaunau, wo die gebeine keawes des grossen in einer hoehle begraben liegen. dieser mann war arm, ehrlich und fleissig= er konnte lesen und schreiben wie ein schulmeister= ausserdem war er ein ausgezeichneter matrose, fuhr eine zeitlang auf den inseldampfern und steuerte einen kutter an der kueste von hamakua. schliesslich kam es keawe in den sinn, sich mal die grosse welt und auslaendische staedte anzusehen, und er heuerte auf einem schiff an, das nach san franzisko fuhr= das ist eine schoene stadt, mit einem schoenen hafen und so vielen reichen leuten, dass man sie nicht zaehlen kann= und im besonderen ist da ein huegel, der ganz mit palaesten bedeckt ist. nach diesem huegel machte nun keawe eines tages einen spaziergang, seine ganze tasche voll von geld, und besah sich mit vergnuegen die grossen haeuser auf beiden seiten= was fuer schoene haeuser sind das= dachte er bei sich selber= und wie gluecklich muessen die leute sein, die darin wohnen und sich nicht um den morgigen tag zu kuemmern brauchen= wie er so darueber nachdachte, kam er vor ein haus, das war kleiner als die anderen, aber wunderschoen und sauber wie ein spielzeug= die treppen vor dem hause glaenzten wie silber, die beete in dem garten waren voll blumen wie girlanden, und die fensterscheiben funkelten wie diamanten. und keawe blieb stehen und verwunderte sich ueber die herrlichkeit all dessen, was er sah.= wie er nun so dastand, bemerkte er einen mann, der durch ein fenster nach ihm sah, und das fenster war so klar, dass keawe ihn beobachten konnte, wie man einen fisch in einer wasserlache auf dem riff beobachten kann. der mann war schon aeltlich, mit einem kahlen kopf und einem schwarzen bart= auf seinem gesichte lag schwere sorge, und er seufzte bitterlich. und die wahrheit ist die: als keawe auf den mann drinnen und der mann auf keawe draussen sah, beneidete jeder von ihnen den anderen= auf einmal laechelte der mann und nickte und winkte keawe zu, er solle hereinkommen, und ging ihm an die haustuer entgegen. und da sagte der mann und seufzte dabei bitterlich:= das ist ein schoenes haus, mein haus. haetten sie nicht lust, sich mal die zimmer anzusehen?