v v v robert louis stevenson= das flaschenteufelchen= uebersetzt von heinrich conrad= teil 8= 8 wpm= 40 bpm= uebertragen von dm3da mit ebook2cw gemaelde hingen an den waenden in goldenen rahmen: bilder von schiffen und von schlachten, von den allerschoensten weibern und von merkwuerdigen orten= nirgendwo auf der welt gibt es gemaelde von so hell leuchtenden farben wie die, die keawe in seinem hause an der wand haengen fand. die nippsachen aber waren ausserordentlich schoen: uhren, die die stunden schlugen, und spieldosen= kleine maennchen mit nickenden koepfen= buecher voll von bildern= kostbare waffen aus allen teilen der welt= die elegantesten raetselspiele, mit denen ein mann, wenn er allein ist, sich die zeit vertreiben kann. und da kein mensch in solchen zimmern leben moechte, bloss um durch sie hindurchzugehen und sie anzugucken, so waren die balkone so breit gemacht, dass eine ganze stadt voller wonne haette darauf hausen koennen= und keawe wusste nicht, welcher balkon ihm lieber war: der auf der rueckseite, wo man die landbrise bekam und auf die baumgaerten und die blumenbeete sah, oder der vorderbalkon, auf dem man den seewind trinken und ueber den steilen bergwall hinabblicken und die hall sehen konnte, wie sie alle wochen einmal zwischen hookena und den bergen von pili hin und her fuhr, oder die schoner, die die kueste hinaufkreuzten, um holz und ava und bananen zu holen. als sie nun alles besichtigt hatten, da setzten keawe und lopaka sich auf die tuerschwelle, und lopaka fragte:= nun, ist alles so, wie du es dir ausgedacht hattest?= worte koennen es nicht aussprechen= sagte keawe =es ist besser, als ich getraeumt hatte, und ich bin ganz krank vor zufriedenheit= es ist bloss ein ding dabei zu bedenken= sagte lopaka =dies alles kann auf ganz natuerliche weise hergegangen sein, und das flaschenteufelchen hat vielleicht gar nichts damit zu tun. wenn ich nun die flasche kaufte und schliesslich keinen schoner bekaeme, dann haette ich fuer nichts und wieder nichts meine hand ins feuer gesteckt, ich gab dir allerdings mein wort= trotzdem denke ich, du moechtest mir eine weitere probe nicht abschlagen= ich habe geschworen, ich wuerde keine gunst mehr annehmen= sagte keawe =ich sitze schon tief genug drin= es ist keine gunst, woran ich denke= versetzte lopaka =ich moechte bloss das teufelchen selber sehen. dabei ist nichts zu gewinnen, und so braucht man sich auch eines solchen wunsches nicht zu schaemen= aber wenn ich ihn einmal saehe, so wuerde ich der ganzen sache gewiss sein. also tu mir doch den gefallen und lass mich das teufelchen sehen= sobald du es getan hast, will ich die flasche kaufen= dabei ist bloss eins, wovor ich furcht habe=, sagte keawe. =das teufelchen mag vielleicht sehr haesslich anzusehen sein= und wenn du es einmal gesehen haettest, so koennte es dir dann sehr unerwuenscht sein, die flasche zu haben= ich bin ein mann von wort=, sagte lopaka. =und hier zwischen uns liegt das geld= nun schoen= antwortete keawe =ich bin selber neugierig. also los: lasst euch mal anschauen, herr teufel= sobald nun das gesagt war, schaute das teufelchen aus der flasche heraus und war gleich wieder drinnen, flink wie eine eidechse= keawe und lopaka aber sassen da zu stein erstarrt. es war schon finstere nacht, bevor einer von den beiden einen gedanken fassen oder die stimme finden konnte, ein wort zu sprechen= und dann schob lopaka seinem freunde das geld zu, nahm die flasche und sagte:= ich bin ein mann von wort, und wenn ich das nicht waere, dann wuerde ich diese flasche nicht mit meinem fuss anruehren.