v v v robert louis stevenson= das flaschenteufelchen= uebersetzt von heinrich conrad= teil 9= 9 wpm= 45 bpm= uebertragen von dm3da mit ebook2cw na, ich werde meinen schoner kriegen und dazu einen dollar oder zwei fuer meine flasche= und dann will ich diesen teufel wieder loswerden, so schnell ich kann. denn um dir die reine wahrheit zu sagen: sein anblick hat mich ganz umgeschmissen= lopaka= sagte keawe= denke nicht schlechter von mir, als du noetig hast= ich weiss, es ist nacht, die wege sind schlecht und die stelle bei den graebern ist ein schlimmer ort, um in so spaeter stunde dran vorbeizugehen= aber ich erklaere dir: seitdem ich das gesichtchen gesehen habe, kann ich nicht essen oder schlafen oder beten, bis es aus meiner naehe ist. ich will dir eine laterne geben und einen korb, in den du die flasche legen kannst= und jedes bild oder jedes schoene ding in meinem hause, wonach dir der sinn stehen mag, kannst du haben = aber geh sofort und schlafe in hookena bei nahinu= keawe= sagte lopaka= mancher mann wuerde dies uebelnehmen= zumal da ich dir einen so grossen gefallen tue, mein wort zu halten und die flasche zu kaufen, und besonders, da die nacht und die dunkelheit und der weg an den graebern vorbei zehnmal so gefaehrlich sein muessen fuer einen menschen, der solch eine suende auf seinem gewissen und solch eine flasche unter seinem arm hat. aber ich bin selber so fuerchterlich erschrocken, ich habe nicht das herz, dich zu tadeln. so gehe ich denn also= und ich bitte gott, du moegest in deinem hause gluecklich sein und ich moege mit meinem schoner glueck haben und wir moegen beide schliesslich in den himmel kommen, trotz dem teufel in seiner flasche= so ging lopaka den berg hinunter= und keawe stand auf seinem vorderbalkon und horchte auf das klappern der hufe und spaehte nach dem laternenschein, wie er den bergpfad beleuchtete und das hoehlenriff, wo die toten der alten zeit begraben liegen= und die ganze zeit ueber zitterte er und faltete die haende und betete fuer seinen freund und gab gott ruhm und preis dafuer, dass er selber aus dieser not entronnen war. aber der naechste tag kam herrlich leuchtend, und sein neues haus war so koestlich anzuschauen, dass er seine schrecken vergass. ein tag folgte dem anderen, und keawe hauste dort in bestaendiger freude. er hatte seinen platz auf dem hinteren balkon= dort ass und wohnte er und las die geschichten in den zeitungen von honolulu= jeder aber, der vorueberging, kam herein und besah die zimmer und die bilder. und der ruhm des hauses erscholl weit und breit: in ganz kona nannte man es ka hale nui, das grosse haus= zuweilen auch das blanke haus, denn keawe hielt sich einen chinesen, der den ganzen tag staub wischte und putzte= und das glas und die vergoldungen und die schoenen stoffe und die gemaelde leuchteten so hell wie der morgen. keawe selber aber konnte nicht in seine zimmer gehen, ohne zu singen = so weit war ihm das herz= und wenn auf der see schiffe vorbeisegelten, liess er seine flagge vom mast wehen. so ging die zeit dahin, bis eines tages keawe auf einen besuch nach kailua kam, um nach seinen freunden zu sehen. dort wurde er wohl bewirtet. am naechsten morgen aber verabschiedete er sich, sobald er konnte, und ritt schnell wieder heim, denn er war ungeduldig, sein schoenes haus zu sehen, und ausserdem war die naechste nacht gerade die nacht, in der bei kona die toten der alten tage umgehen= und da er bereits mit dem teufel zu tun gehabt hatte, lag ihm um so weniger etwas daran, es mit den toten zu tun zu kriegen.