v v v robert louis stevenson= das flaschenteufelchen= uebersetzt von heinrich conrad= teil 13= 11 wpm= 55 bpm= uebertragen von dm3da mit ebook2cw und da kam keawe ein gedanke, er rief einen wagen an und fuhr nach des anwalts haus. das haus war funkelnagelneu, die baeume im garten waren nicht groesser als spazierstoecke, und der rechtsanwalt, als er kam, sah aus wie ein mensch, der zufrieden ist= womit kann ich dir dienen?= sagte der rechtsanwalt= du bist ein freund von lopaka= antwortete keawe= lopaka kaufte von mir ein stueck ware, und ich dachte, du waerest vielleicht imstande, mir auf seine spur zu helfen. des anwalts gesicht wurde sehr finster, und er sagte:= ich will nicht behaupten, dass ich dich nicht verstehe, keawe= aber dies ist eine ueble geschichte, die man lieber nicht aufruehren sollte. ich versichere dir: ich weiss nichts bestimmtes, indessen habe ich eine ahnung, und wenn du in einer gewissen gegend anfragen wuerdest, so denke ich, du koenntest was neues hoeren= und er nannte den namen eines mannes, den auch ich wieder besser verschweige. so ging es tagelang, und keawe lief von einem zum anderen, fand ueberall neue kleider, pferde und wagen, schoene neue haeuser und ueberall sehr zufriedene leute, obgleich allerdings, sobald er sein anliegen andeutete, ihre gesichter sich verfinsterten= ohne zweifel bin ich auf der spur= dachte keawe= diese neuen kleider und fuhrwerke sind lauter gaben des teufelchens, und diese frohen gesichter sind die gesichter von menschen, die ihren profit gehabt und sich selber vor dem verfluchten ding in sicherheit gebracht haben. wenn ich bleiche wangen sehe und seufzen hoere, dann werde ich wissen, dass ich dicht bei der flasche bin= so geschah es zuletzt, dass er mit einer empfehlung an einen weissen in die britanniastrasse gewiesen wurde. als er vor die tuer kam, ungefaehr um die zeit des abendessens, waren da die ueblichen anzeichen von einem neuen hause und neuen garten und elektrischem licht, das durch die fenster strahlte= als aber der besitzer kam, da fuhr keawe ein stoss von hoffnung und furcht durch den leib= denn hier war ein junger mann, weiss wie ein leichnam und schwarz um die augen, das haar wuest um den kopf, und in seinem gesicht ein ausdruck, wie ein mensch ihn haben mag, der den galgen erwartet= hier ist es ganz gewiss= dachte keawe= und so gab er denn diesem mann ganz unverhuellt sein anliegen kund und sagte:= ich bin gekommen, um die flasche zu kaufen= bei diesem wort taumelte der junge weisse gegen die wand= die flasche= aechzte er= die flasche zu kaufen= dann war es, wie wenn er erstickte, er ergriff keawe an einem arm, zog ihn in ein zimmer und schenkte zwei glaeser wein ein= auf ihr wertes wohlsein= sagte keawe= ja= fuhr er dann fort =ich will die flasche kaufen. wie hoch ist jetzt der preis?= auf dieses wort hin liess der junge mann sein glas aus der hand fallen, sah keawe an wie ein gespenst und rief:= der preis= der preis= sie wissen den preis nicht?= deshalb frage ich sie ja=, antwortete keawe= aber weshalb sind sie so bestuerzt? ist etwas nicht in ordnung mit dem preis?= die flasche ist seit ihrer zeit ein gut teil im wert gesunken, herr keawe= sagte der junge mann stammelnd.= nun schoen, da werde ich um so weniger dafuer zu bezahlen haben= sagte keawe= wieviel zahlten sie dafuer?= der junge mann war so weiss wie ein bettuch, als er sagte:= 2 cents= was?= rief keawe.= 2 cents? dann koennen sie sie ja nur fuer einen cent verkaufen. und wer sie kauft== die worte erstarben auf keawes zunge: wer sie kaufte, der konnte sie niemals wieder verkaufen= die flasche und der flaschenteufel mussten bei ihm verbleiben, bis er starb= und wenn er starb, musste er in die rote hoellentiefe fahren. der junge mann in der britanniastrasse fiel auf seine knie und schrie:= um gottes willen, kaufen sie sie= sie koennen mein ganzes vermoegen obendrein bekommen. ich war wahnsinnig, als ich sie zu dem preise kaufte.