v v v robert louis stevenson= das flaschenteufelchen= uebersetzt von heinrich conrad= teil 20= 14 wpm= 70 bpm= uebertragen von dm3da mit ebook2cw dann geh ich wieder mit ihnen zechen und jubeln= dabei waren sein gesicht und seine stimme so erregt wie das juengste gericht= aber kokua war zu verstoert, um das zu bemerken.= du hast recht, lieber mann= es ist ja dein eigenes geld= sagte sie und dabei zitterte ihre stimme= oh, ich tue immer recht, in allen dingen= sagte keawe, und er ging stracks auf die kiste los und nahm geld heraus. aber ausserdem sah er in die ecke, wo sie die flasche aufbewahrt hatten, und da stand die flasche. da schwankte vor ihm die kiste auf dem fussboden wie eine meereswoge, und das haus drehte sich um ihn wie ein kranz von rauch, denn er sah, dass er jetzt verloren war und dass es kein entrinnen gab.= es ist, wie ich befuerchtete= dachte er= sie hat die flasche gekauft= und dann kam er wieder zu sich selber und stand auf, aber der schweiss stroemte ueber sein gesicht, so dick wie regen und so kalt wie brunnenwasser. und er sagte:= kokua, was ich dir heute sagte, passt sich nicht fuer mich. jetzt gehe ich wieder zu meinen lustigen gesellen, um mit ihnen lustig zu sein=, und dabei lachte er gemuetlich= das weinglas wird mir mehr vergnuegen machen, wenn du mir verzeihst= im nu umschlang sie seine knie, sie kuesste seine knie mit stroemenden traenen und rief:= oh= ich verlangte bloss ein freundliches wort= lass uns niemals wieder hart voneinander denken= sagte keawe, und schon war er zum hause hinaus. nun war das geld, das keawe genommen hatte, nur etwas von dem vorrat an centimestuecken, die sie gleich nach ihrer ankunft sich besorgt hatten. ganz gewiss hatte er keine lust, noch zu trinken= sein weib hatte ihre seele fuer ihn hingegeben= jetzt musste er seine seele fuer sie hingeben. kein anderer gedanke war auf der ganzen welt fuer ihn da. an der ecke, beim alten stockhaus, stand der bootsmann und wartete auf ihn= meine frau hat die flasche= sagte keawe= und wenn du mir nicht hilfst, sie von ihr herauszukriegen, gibts heute abend kein geld mehr und kein getraenk mehr= du willst doch nicht sagen, dass das mit der flasche ernst ist?= rief der bootsmann= da ist die laterne= sagte keawe= sehe ich aus, wie wenn ich spass machte?= das stimmt. du siehst so ernsthaft aus wie ein gespenst= na also= sagte keawe= hier sind 2 centimes= du musst zu meiner frau ins haus gehen und ihr diese fuer die flasche anbieten, die sie dir= wenn ich mich nicht sezweihr irre= augenblicklich geben wird. bringe sie mir hierher, und ich werde sie fuer einen centime wieder von dir zurueckkaufen= denn das ist bei der flasche gesetz: dass sie stets fuer eine geringere summe verkauft werden muss, als sie gekostet hat. aber was du auch tust= sag ihr auf keinen fall ein wort davon, dass du von mir kommst= maat= hast du mich auch nicht zum besten?= sagte der bootsmann= wenn ichs taete, koennte es dir ja nichts schaden= antwortete keawe= da hast du recht, maat= sagte der bootsmann= und wenn du an meinen worten zweifelst= fuhr keawe for =so kannst du einen versuch machen. sobald du aus dem haus heraus bist, wuensche dir deine tasche voll geld oder eine flasche vom besten rum oder was du magst, und du wirst sehen, was das ding leistet.= schoen= sagte der bootsmann= ich wills versuchen= aber wenn du deinen spass mit nur treibst, dann treib ich meinen auf deinem buckel mit nem tauende= so ging denn der bootsmann die allee hinauf, und keawe stand und wartete. es war beinahe dieselbe stelle, wo kokua die nacht zuvor gewartet hatte= aber keawe war fester entschlossen und schwankte nicht einen augenblick in seinem vorhaben= nur war seine seele bitter vor verzweiflung. es kam ihm vor, wie wenn er lange zeit gewartet haette, als er endlich eine stimme in der dunklen allee singen hoerte. er erkannte die stimme als die des bootsmanns, aber es war sonderbar, wie betrunken sie ploetzlich klang. dann kam der mann selbst in den lichtkreis der laterne getaumelt. er hatte des teufels flasche in seinen rock gesteckt und diesen zugeknoepft. eine andere flasche hielt er in der hand, und in dem augenblick, als er in sicht kam, hob er sie an seinen mund und trank.= du hast sie, wie ich sehe=, sagte keawe.= hand vom sack= rief der bootsmann und sprang zurueck.= komm mir bloss einen schritt zu nahe und ich hau dir in die fresse= du dachtest wohl, du koenntest mich als deinen dummen schicken, was?= was meinst du= rief keawe. was ich meine?= bruellte der bootsmann.= das ist ne verdammt gute flasche, jawoll= das mein ich= wie ich sie fuer 2 centimes bekam, kann ich nicht begreifen. aber ganz gewiss sollst du sie nicht fuer einen kriegen= du meinst, du willst sie nicht verkaufen?= nae, herr= rief der bootsmann= aber ich will dir einen schluck von dem rum geben, wenn du lust hast= ich sage dir, der mann, der die flasche hat, faehrt zur hoelle.